Goldman Sachs schließt Rückzug vom russischen Markt ab

Eine der größten amerikanischen Investmentbanken, Goldman Sachs Group Inc. stellte seine Geschäftstätigkeit in Russland endgültig ein und verkaufte die lokale Niederlassung an Balchug Capital. Die entsprechende Genehmigung für den Deal unterzeichnete der russische Präsident Wladimir Putin, was einen weiteren Schritt im schrittweisen Rückzug westlicher Finanzinstitute vom russischen Markt darstellt.

Wie *Bloomberg* berichtet, hat Goldman Sachs eine verbindliche Vereinbarung zum Verkauf seiner seit 1998 in Russland tätigen Tochtergesellschaft abgeschlossen. Damit war sie eine der wenigen westlichen Banken, die ihre Geschäftstätigkeit in dem Land vollständig einstellte, nachdem Russland einen umfassenden Krieg gegen die Ukraine begonnen hatte.

Neuer Eigentümer des Unternehmens ist der in Armenien registrierte Investmentfonds Balchug Capital. Sein Gründer ist David Amaryan, ein ehemaliger Hedgefonds-Manager, der seit 2022 aktiv Immobilien und Vermögenswerte in Russland kauft. In der Vergangenheit hatte er leitende Positionen bei AllianceBernstein Holding LP und Citigroup Inc. inne. und die Moskauer Investmentbank Troika Dialog.

Laut Amaryan wurde der Deal in enger Zusammenarbeit mit den zuständigen Regulierungsbehörden durchgeführt, um die Einhaltung aller internationalen Normen und Sanktionen zu gewährleisten. Er betonte, dass die übernommene Bank trotz des Sanktionsdrucks eine wichtige Rolle in der Finanzstruktur seines Unternehmens spielen werde.

Vor dem Verkauf gehörte Goldman Sachs gemessen an der Vermögensgröße zu den 250 größten Finanzinstituten Russlands und belegte den 230. Platz. Gleichzeitig plant der neue Eigentümer, das Unternehmen in seine Investitionstätigkeiten zu integrieren, was die weitere Überwachung der Einhaltung internationaler Beschränkungen erschweren könnte.

Bei diesem Deal handelte es sich um einen weiteren Fall des Verkaufs westlicher Bankgeschäfte in Russland. Zuvor hatte Putin bereits den Ausstieg der französischen Bank Natixis genehmigt, und Anfang 2024 schloss auch die ING Groep NV eine Vereinbarung zum Verkauf ihrer Vermögenswerte an Global Development JSC. Gleichzeitig verfügen Finanzgiganten wie die Citigroup Inc. zwar über eine deutlich reduzierte Präsenz in der Russischen Föderation, verfügen dort jedoch immer noch über erhebliche Vermögenswerte.