Beschäftigung von Binnenvertriebenen: Herausforderungen und Wege der Integration in den Arbeitsmarkt

Die Arbeitslosigkeit unter Binnenvertriebenen (IDPs) ist in der Ukraine nach wie vor hoch. Nach Angaben des Ministeriums für Sozialpolitik sind noch immer über 860.000 arbeitsfähige Vertriebene arbeitslos. Gleichzeitig wandten sich im Jahr 2024 nur 63.000 von ihnen an Arbeitsvermittlungszentren. Dies weist auf die Notwendigkeit systemischer Lösungen für ihre wirtschaftliche Integration hin.

Dieses Thema wurde während der Expertendiskussion „Integration von Binnenvertriebenen in den Arbeitsmarkt: von vorübergehenden Lösungen zu nachhaltiger Beschäftigung“ erörtert, die vom ukrainischen Ministerium für Sozialpolitik zusammen mit internationalen Partnern – dem Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen (UNFPA Ukraine), der britischen Regierung (Britische Botschaft Kiew) und der Expertenplattform UA Experts – organisiert wurde.

Um Bedingungen für eine effektive Beschäftigung von Vertriebenen zu schaffen, führt die Regierung eine Reihe von Sozialprogrammen durch. Einer der wichtigsten Bereiche ist die finanzielle Unterstützung: Binnenvertriebene können Zuschüsse zur Wohnungsmiete erhalten, was zu ihrer Stabilität beiträgt und es ihnen ermöglicht, sich auf die Arbeitssuche zu konzentrieren.

Auch das Programm „Municipal Nanny“ ist aktiv, das es Vertriebenen ermöglicht, unabhängig von ihrem Wohnort Kinderbetreuungsdienste in Anspruch zu nehmen. Dabei handelt es sich nicht nur um eine Unterstützung für die Eltern, sondern auch um zusätzliche Arbeitsplätze für Nannys, die mehrere Kinder gleichzeitig betreuen können. Die Kosten für diese Dienstleistung werden vom Staat mit einem Mindestlohn kompensiert.

Besonderes Augenmerk wird auf die soziale Unterstützung von Menschen mit Behinderungen und älteren Migranten gelegt. Für sie stehen stationäre Pflege- und betreute Wohnleistungen nach dem Prinzip „Geld folgt der Person“ zur Verfügung. Darüber hinaus unterstützt das Shelter-Programm Binnenvertriebene bei der Suche nach einer vorübergehenden Unterkunft in anderen Städten und bietet Hausbesitzern, die Binnenvertriebene kostenlos aufnehmen, eine Entschädigung.

Das Ministerium für Sozialpolitik betont, dass die Sicherstellung einer nachhaltigen Beschäftigung für Binnenvertriebene nicht nur eine wirtschaftliche Aufgabe, sondern auch ein wichtiger Schritt hin zum sozialen Zusammenhalt sei. Eine wirksame Zusammenarbeit zwischen Staat, Wirtschaft, internationalen Organisationen und dem öffentlichen Sektor ist der Schlüssel zur Schaffung von Bedingungen, unter denen jeder Einwanderer eine menschenwürdige Arbeit finden und sein Potenzial entfalten kann.