Die Ölpreise zeigen nach einem deutlichen Anstieg Ende letzter Woche erneut Volatilität. Geopolitische Spannungen zwischen Israel und dem Iran haben bei Investoren und Händlern die Sorge vor möglichen Störungen der Ölexporte aus dem Nahen Osten, einer für die globale Energieversorgung wichtigen Region, geweckt.
Laut Reuters stiegen die Brent-Rohöl-Futures um 64 Cent oder 0,86 % auf 74,87 £ pro Barrel. Gleichzeitig stiegen die US-Rohöl-Futures der Sorte West Texas Intermediate (WTI) um 76 Cent oder 1,04 % auf 73,74 £. Beide Indikatoren verzeichneten im Handelsverlauf einen Anstieg von über 4 £ pro Barrel, fielen später aber vorübergehend ins Minus.
Der stärkste Anstieg war am Freitag zu beobachten, als die Ölpreise für beide Marken um 7 % stiegen und ihren höchsten Stand seit Januar 2024 erreichten. Die Märkte reagierten umgehend auf die neue Phase des Konflikts, die von massivem Artilleriebeschuss begleitet wurde.
Grund für die jüngste Eskalation waren iranische Raketenangriffe auf Tel Aviv und die israelische Hafenstadt Haifa. Die Angriffe zerstörten Wohngebiete und forderten den Tod von Zivilisten. Vor dem Hintergrund dieser Ereignisse wächst die Besorgnis über eine weitere Eskalation der bewaffneten Konfrontation, insbesondere kurz vor dem G7-Gipfel, bei dem der Sicherheitslage in der Region erhöhte Aufmerksamkeit zugemessen werden dürfte.
Der Schlagabtausch zwischen Israel und dem Iran setzte sich am Sonntag fort und forderte erneut zivile Opfer. Die Streitkräfte beider Länder riefen die Bevölkerung aufgrund möglicher weiterer Angriffe zur Vorsicht auf. Insbesondere das Risiko von Angriffen auf strategisch wichtige Infrastruktur steigt.
Besonders besorgniserregend ist die Lage in der Straße von Hormus, einem der wichtigsten Transportkorridore für den globalen Ölmarkt. Etwa 20 % des weltweiten Öls werden täglich durch diese schmale Meeresstraße transportiert – etwa 18 bis 19 Millionen Barrel Rohöl, Kondensat und raffinierte Produkte. Mögliche Störungen der Schifffahrt in der Meerenge könnten zu neuen Preisspitzen führen.
Die Energiemärkte befinden sich daher derzeit in einem Zustand erhöhter Sensibilität, und die weitere Entwicklung der Ölpreise wird sowohl von der Entwicklung des Konflikts als auch von der Reaktion der führenden Politiker der Welt auf potenzielle Risiken für die globale Energieversorgung abhängen.
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