Die Platinpreise sind stark gestiegen und das Edelmetall hat nun seinen höchsten Stand seit über einem Jahrzehnt erreicht. Im letzten Handelstag stieg der Spotpreis für eine Unze Platin um mehr als 2 % auf 1.350,17 US-Dollar, den höchsten Stand seit September 2014. Hauptgrund für den starken Preisanstieg war eine erwartete Marktknappheit in Verbindung mit einer starken Nachfrage.
Laut Bloomberg wird die Situation dadurch verschärft, dass Platin zur sofortigen Lieferung mittlerweile teurer ist als Terminkontrakte, was auf eine kurzfristige Verknappung des physischen Metalls hindeutet. Dies bedeutet, dass Investoren und Industriekunden bereit sind, für eine sofortige Lieferung mehr zu zahlen, als zu warten.
Der starke Anstieg der Platinpreise erfolgte vor dem Hintergrund der regen Nachfrage aus China, einem der weltweit größten Verbraucher des Metalls. Auch das Interesse von Anlegern, die Schutz vor Inflation oder Instabilität an den Finanzmärkten suchen, ist gestiegen. Zusammen haben diese Faktoren die Voraussetzungen für ein Rekordwachstum im Quartal geschaffen, das historische Ausmaße annehmen könnte.
Experten sind sich jedoch in ihren Prognosen nicht einig. Insbesondere Analysten von Goldman Sachs warnen davor, dass das aktuelle Wachstum nur vorübergehend sein könnte. Sie erwarten mittelfristig eine Korrektur des Platinpreises auf 800–1.150 US-Dollar pro Unze. Grund dafür sind Bedenken, dass die aktuelle Nachfrage angesichts der hohen Produktionskosten nicht lange anhalten wird.
„Die Nachfrage nach Platin ist sehr hoch, doch die Raffinerien haben es aufgrund der hohen Produktionskosten nicht eilig, ihre Produktion zu steigern. Der Markt ist mit begrenzten oberirdischen Reserven konfrontiert, und das neue Angebot kommt nur langsam herein“, erklärte Brian Lan, Direktor von GoldSilver Central mit Sitz in Singapur, einem auf den Handel mit Edelmetallen spezialisierten Unternehmen.
Vor dem Hintergrund dieses Preisanstiegs ist Platin nicht der einzige Rohstoff, dessen Wert sich verändert. Palladium stieg um 1,1 % auf 1.059,96 US-Dollar pro Unze. Silber blieb unverändert bei 36,72 US-Dollar pro Unze. Der Spotpreis für Gold stieg um 0,1 % auf 3.371,15 US-Dollar, während die US-Gold-Futures um 0,6 % auf 3.388,60 US-Dollar je Unze nachgaben.
Platin steht damit im Fokus von Investoren und Händlern, wobei das Potenzial für weitere Volatilität je nach Marktlage, industrieller Nachfrage und den Maßnahmen der großen Produzenten besteht.
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