Der Edelmetallmarkt erlebt einen beispiellosen Aufschwung. Am Dienstag erreichte der Goldpreis ein neues historisches Hoch und nähert sich dem besten Monatsergebnis seit November 2009. Dieser Anstieg ist auf die Befürchtungen der Anleger vor einem möglichen teilweisen Shutdown der US-Regierung und die Erwartung einer Leitzinssenkung durch die US-Notenbank zurückzuführen. Dies berichtet Reuters.
Im jüngsten Handel stieg der Spotpreis für Gold um 1 % und erreichte 3.870,14 US-Dollar pro Unze. Seit Anfang September ist der Goldpreis um 12,3 % gestiegen, was diesen Monat zum erfolgreichsten für das Metall seit fast 16 Jahren macht. Experten prognostizieren weiteres Wachstum, da die Marktbedingungen weiterhin günstig sind.
KCM Trade-Analyst Tim Waterer sagte, die politische Unsicherheit in den USA übe zusätzlichen Druck auf die Märkte aus und ermutige Anleger, in Gold als „sicheren Hafen“ zu investieren. Ihm zufolge könnte die Marke von 4.000 US-Dollar pro Unze angesichts niedriger Zinsen und steigender geopolitischer Risiken bis zum Jahresende erreichbar sein.
Nicht nur Gold verzeichnet Zuwächse. Silber legte um 0,3 % auf 47,08 US-Dollar pro Unze zu, was einem Plus von 18,6 % seit Monatsbeginn entspricht. Platin legte um 0,5 % auf 1.609,40 US-Dollar zu, während Palladium um 0,9 % zulegte und bei 1.278,62 US-Dollar stoppte. Die Dynamik zeigt somit ein allgemein steigendes Interesse an Edelmetallen.
Ein zusätzlicher Faktor für die Märkte war die politische Lage in den USA. Präsident Donald Trump und die demokratischen Politiker haben in den Gesprächen zur Abwendung eines teilweisen Regierungsstillstands nur begrenzte Fortschritte erzielt. Sollte das Abkommen scheitern, könnten staatliche Dienstleistungen bereits am Mittwoch teilweise lahmgelegt werden. Das treibt die Nachfrage nach Gold als sicherer Anlage an.
Inzwischen blicken die Anleger erwartungsvoll auf die Sitzung der US-Notenbank im Oktober. Händler kalkulieren eine Zinssenkung um 25 Basispunkte mit einer Wahrscheinlichkeit von etwa 89 % ein, was das Interesse an dem Edelmetall steigert. Alberto Musalem, Präsident der US-Notenbank St. Louis, erklärte sich offen für weitere Senkungen, drängte aber darauf, die Zinsen auf einem inflationsdämpfenden Niveau zu halten.
Inmitten dieser Ereignisse meldete der SPDR Gold Trust, der weltweit größte goldgedeckte börsengehandelte Fonds, einen Vermögenszuwachs von 0,60 % auf 1.011,73 Tonnen, den höchsten Stand seit Juli 2022. Gleichzeitig warnte das US-Arbeitsministerium, dass im Falle eines Regierungsstillstands die Veröffentlichung wichtiger Wirtschaftsdaten, einschließlich Beschäftigungs- und Arbeitsmarktberichte, ausgesetzt werden könnte, was die Unsicherheit an den Finanzmärkten weiter anheizen würde.
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