Der amerikanische Elektroautohersteller Tesla hat eine deutliche Preissenkung für seine beliebtesten Modelle – Model 3 und Model Y – angekündigt. Das Unternehmen hat neue Basisversionen für unter 40.000 US-Dollar eingeführt und reagiert damit auf den Wegfall staatlicher Förderungen für Käufer von Elektroautos in den USA. Dies berichtete Bloomberg.
Laut der offiziellen Website des Herstellers kostet das aktualisierte Model 3 Standard nun 36.990 US-Dollar und das Model Y Standard 39.990 US-Dollar. Damit sind die Kosten für das Model 3 um rund 13 % und für das Model Y um 11 % im Vergleich zu den vorherigen Premium-Versionen gesunken. Dies ist eine der größten Preisanpassungen in der Unternehmensgeschichte der letzten Jahre.
Die Kostensenkung wurde jedoch mit gewissen Kompromissen erkauft. Die neuen Modelle verfügen über eine kürzere Akkulaufzeit und eine vereinfachte Ausstattung – insbesondere fehlen Elemente der Ambientebeleuchtung und ein Bildschirm für die zweite Sitzreihe. Die ersten Auslieferungen der preisgünstigen Tesla-Modelle sind für November/Dezember 2025 geplant.
Analysten gehen davon aus, dass das Unternehmen damit auf die Bedenken der Investoren hinsichtlich des Mangels an wirklich erschwinglichen Modellen im Angebot reagiert. Zuvor hatte Elon Musk die Bemühungen des Unternehmens auf die Entwicklung autonomer Fahrfunktionen und humanoider Roboter konzentriert und die Pläne für ein kompaktes Elektroauto für rund 25.000 US-Dollar vorübergehend verschoben.
Trotz eines Rekordquartals bei den Auslieferungszahlen sind die weltweiten Verkäufe von Tesla seit Jahresbeginn um rund 6 % zurückgegangen. Experten prognostizieren, dass die Nachfrage nach der Abschaffung der bundesweiten Steuererleichterungen für Elektrofahrzeuge in den USA noch weiter sinken könnte. Daher wird die Preissenkung wichtiger Modelle als Versuch gewertet, die Wettbewerbsfähigkeit in einem Markt zu erhalten, der allmählich mit Angeboten anderer, auch chinesischer Hersteller gesättigt ist.
Die Börse reagierte gemischt auf die Nachricht. Die Tesla-Aktie fiel am Dienstag um 4,4 % und gab damit einen Teil der Gewinne des Vortages wieder ab. Die Aktien des Unternehmens sind seit Jahresbeginn jedoch immer noch um mehr als 7 % gestiegen.
Führungskräfte von Tesla gaben an, dass das Unternehmen im Juni mit der Arbeit an einem günstigeren Modell begonnen habe, die Produktion jedoch verschoben habe, bis die staatlichen Steueranreize von bis zu 7.500 US-Dollar endgültig auslaufen. Finanzvorstand Vaibhav Taneja sagte, die Einführung neuer Produktlinien könnte langsamer als erwartet verlaufen, da Tesla im neuen Marktumfeld ein Gleichgewicht zwischen Erschwinglichkeit und Rentabilität anstrebe.
Musks Unternehmen setzt daher auf Massenproduktion und Preisflexibilität, um seine Führungsposition in einem Elektrofahrzeugsegment zu behaupten, das sich zunehmend zu einem Schauplatz globalen Wettbewerbs entwickelt.
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