Die Nationalbank der Ukraine (NBU) äußerte Bedenken hinsichtlich einer möglichen Erhöhung der Bankgewinnsteuer auf 50 %. Der Chef der NBU, Andriy Pishnyi, betonte die Risiken einer solchen Entscheidung für den Bankensektor, die ihren potenziellen Nutzen übersteigen könnte, insbesondere unter Bedingungen finanzieller Instabilität und der Notwendigkeit, die Kreditvergabe zu unterstützen.
Steuererhöhungen gelten als eine Möglichkeit, das Defizit des Staatshaushalts zu decken, das durch den langen Krieg und den Rückgang der Außenfinanzierung verursacht wird. Das Gleichgewicht im Bankensystem bleibe jedoch fragil, so Pyshnyi, und eine zusätzliche Belastung in Form einer Steuererhöhung könne seine Stabilität gefährden.
Die Nationalbank und das Finanzministerium diskutieren alternative Lösungen zur Deckung des Haushaltsdefizits, insbesondere durch einen verstärkten Ankauf inländischer Staatsanleihen (OVDP) durch Banken, wodurch übermäßige Emissionen vermieden werden. Pishnyi versprach, dass die NBU bis Ende der Woche ein Paket geeigneter Maßnahmen zur Stärkung des Finanzsystems und zur Überwindung des Defizits ohne Risiken für den Bankensektor vorlegen werde.
Interessanterweise ist sich trotz der bisherigen Unterstützung der Steuererhöhung durch das Finanzministerium beiden Parteien bewusst, dass eine optimale Lösung gefunden werden muss. Vor dem Hintergrund dieser Diskussionen teilte der erste stellvertretende Vorsitzende des Finanzausschusses, Jaroslaw Schelesnjak, mit, dass das Finanzministerium dem Vorschlag, die Steuer für Banken auf 50 % zu erhöhen, positiv gegenüberstehe.
Gleichzeitig unterstützt die NBU die Idee, die Gewinnsteuer von Finanzunternehmen von 18 % auf 25 % zu erhöhen, um Steuerarbitrage zwischen ihnen und Banken zu vermeiden, für die dieser Indikator bereits auf 25 % erhöht wurde. Ein solcher Schritt wird dazu beitragen, das Gleichgewicht im Steuersystem aufrechtzuerhalten und Steuerhinterziehung zu verhindern.
Generell erkennt die NBU die Notwendigkeit an, den fiskalischen Kanal zur Finanzierung öffentlicher Ausgaben zu stärken, fordert jedoch einen vorsichtigen Ansatz, um die Stabilität des Bankensystems in einer Zeit, in der es eine entscheidende Rolle bei der Unterstützung der ukrainischen Wirtschaft spielt, nicht zu untergraben.
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