China hat die Einfuhr von Flüssigerdgas (LNG) aus den USA gestoppt, da der Handelskrieg zwischen den beiden Wirtschaftsgiganten eskaliert. Die Versorgungsunterbrechung dauert bereits seit über 40 Tagen an, der längste Zeitraum seit Juni 2023.
Wie Bloomberg unter Berufung auf Daten aus der Schiffsüberwachung berichtet, handelt es sich bei der Entscheidung Pekings um eine Reaktion auf die von den USA erhobenen Zölle auf chinesische Exporte. Als Reaktion darauf verhängte China ab dem 10. Februar einen Zoll von 15 Prozent auf amerikanische Flüssigerdgas-Importe, was die Handelsbeziehungen komplizierter machte und die Energieversorgungsrouten veränderte.
Obwohl China über langfristige Verträge zum Kauf amerikanischen Gases verfügt, berichten Händler, dass diese Mengen in europäische Länder umgeleitet werden. Darüber hinaus weigern sich chinesische Unternehmen, neue Verträge mit US-Lieferanten zu unterzeichnen und suchen aktiv nach alternativen Flüssigerdgasquellen in Ländern Asiens und des Nahen Ostens.
Gleichzeitig setzt Peking seine Strategie der Energieunabhängigkeit durch die Steigerung der heimischen Erdgasproduktion weiter um. In den ersten beiden Monaten des Jahres 2025 stiegen die Volumina im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 3,7 %. Darüber hinaus wird der Rückgang der Nachfrage nach importiertem Flüssigerdgas durch alternative Energiequellen beeinflusst, darunter Kohle, erneuerbare Technologien und Gas aus Russland, das über Landwege eintrifft.
Eine ähnliche Situation war bereits während des ersten Handelskrieges zwischen den USA und China während der Präsidentschaft von Donald Trump zu beobachten. Damals kamen die LNG-Importe aus den USA vollständig zum Erliegen, doch nach der Wiederaufnahme der Lieferungen im Jahr 2020 stieg das Importvolumen auf über 400.000 Tonnen pro Monat. Die aktuelle Versorgungsunterbrechung gefährdet die zukünftigen Energiehandelsbeziehungen und könnte zu langfristigen Veränderungen auf dem globalen Erdgasmarkt führen.
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