Im September 2024 zeigte die ukrainische Wirtschaft weiterhin vorsichtige Erwartungen hinsichtlich ihrer Geschäftstätigkeit. Im Gegensatz zu den Vormonaten verzeichneten einige Branchen jedoch eine Verbesserung aufgrund der Erholung der Inlandsnachfrage, eines erhöhten Angebots, einer Stabilisierung des Seetransports und eines Wachstums des Schienentransports. Möglich wurde dies durch neue Logistiklösungen und die Anpassung der Märkte an schwierige Bedingungen.
Dies belegen die Ergebnisse des Index der Geschäftserwartungen (IODA), der monatlich von der Nationalbank der Ukraine berechnet wird. Nach Angaben der NBU stieg der IODA im September auf 48,7 Punkte, was etwas mehr als 48,4 im August ist, aber immer noch unter dem Niveau, das auf ein aktives Wirtschaftswachstum hinweist.
Trotz einiger positiver Entwicklungen steht das Unternehmen weiterhin vor großen Herausforderungen. Zu den Haupthindernissen für die Erholung zählen Angriffe auf kritische Infrastrukturen, sich verschlechternde Währungserwartungen, höhere Treibstoffsteuern, Arbeitskräftemangel und ein zunehmender Inflationsdruck. Diese Faktoren erhöhen die Kostenbelastung der Produzenten und wirken sich auf die Endpreise für die Verbraucher aus.
Am optimistischsten bewerteten Unternehmen im Bereich Handel ihre Wirtschaftstätigkeit. Aufgrund der hohen Verbrauchernachfrage und verbesserter Lagerbestände prognostizieren Handelsunternehmen steigende Umsätze und Einkäufe. Dies deutet trotz der allgemeinen wirtschaftlichen Schwierigkeiten auf eine gewisse Stabilität im Handel hin.
Auch die Industrie zeigt positive Erwartungen. Die Unternehmen stellen eine stabile Verbrauchernachfrage fest und planen, die Produktion zu steigern, was Anlass zur Prognose eines Anstiegs des Auftragseingangsvolumens gibt. Gleichzeitig schwächen sich die Einschätzungen zur Rohstoff- und Materialknappheit ab, was die Zukunftsaussichten verbessert.
Dank Haushaltsprogrammen für den Straßen- und Infrastrukturbau zeigt sich die Bauwirtschaft weiterhin stabil. Auch saisonale Faktoren tragen zur Aktivierung von Bauaufträgen bei. Bauunternehmen erkennen jedoch die Notwendigkeit, die Beschaffung von Materialien und Auftragnehmerleistungen weiter zu steigern.
Der Dienstleistungssektor hält aufgrund des Mangels an qualifiziertem Personal und der steigenden Energie- und Arbeitskosten weiterhin negative Erwartungen. Unternehmen im Dienstleistungssektor sind bei der Bewertung des Volumens abgeschlossener Arbeiten und neuer Aufträge sehr vorsichtig, was darauf hindeutet, dass zusätzliche Anreize für die Erholung dieser Branche erforderlich sind.
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