Anfang 2025 verzeichneten ukrainische Agrarbetriebe einen Anstieg der Rohmilchproduktion, während in den Haushalten der gegenteilige Trend – ein Rückgang der Milcherträge – zu beobachten war. Solche Veränderungen in der Produktionsstruktur spiegeln allgemeine Marktprozesse und die Anpassung der Branche an moderne Herausforderungen wider.
Nach Angaben der Vereinigung der Milchproduzenten (AVM) unter Berufung auf das Ministerium für Agrarpolitik und Ernährung wurden im Januar 2025 in der Ukraine 453.000 Tonnen Milch produziert. Tonnen Rohmilch. Das sind 77.000. Tonnen oder 14 % weniger als im Dezember 2024 und um 8 Tausend. Tonnen (2 %) weniger als im Januar 2024. Der Anteil der Industriebetriebe an der gesamten Produktionsmenge betrug 57 %, während die privaten Haushalte 43 % beisteuerten.
Die landwirtschaftlichen Betriebe produzierten 260.000. Tonnen Milch, also 1 Tausend. Tonnen mehr (+0,3 %) im Vergleich zum Dezember 2024 und um 17 Tausend. Tonnen mehr (+7%) als im Vorjahr. Gleichzeitig ging das Produktionsvolumen der Haushalte deutlich zurück: Im Januar 2025 betrug die Zahl der Haushalte 193.000. Tonnen, also 77 Tausend. Tonnen (-29 %) weniger als im Dezember und um 25 Tausend. Tonnen (-12 %) weniger als im gleichen Zeitraum im Jahr 2024.
AVM-Spezialisten weisen darauf hin, dass die Wachstumsraten der industriellen Milchproduktion in der Ukraine im Jahr 2024 zu den höchsten in Europa und der Welt gehörten. Zum Jahresende steigerten die Milchviehbetriebe ihre Produktion im Vergleich zum Jahr 2023 um 12,5 Prozent. Zum Vergleich: Im Jahr 2024 stieg die Milchproduktion in Australien um 2,4 %, in Neuseeland um 1,3 %, in der EU um 0,7 % und in den USA ging sie sogar um 0,2 % zurück.
Trotz der positiven Dynamik der industriellen Landwirtschaft gibt der Rückgang der Milcherträge in der privaten Landwirtschaft Anlass zur Sorge. Falls es nicht bis 2030 zu einer Expansion dieser Betriebe kommt, gehen Experten davon aus, dass die Milch dieser Betriebe nicht mehr verarbeitet, sondern nur noch für den Eigenbedarf verwendet wird. Daher konzentrieren industrielle Betriebe ihre Bemühungen auf die Steigerung der Produktivität, um den Rückgang der Rohmilch aus dem privaten Sektor in Zukunft zu kompensieren.
Analysten gehen davon aus, dass landwirtschaftliche Betriebe im Jahr 2025 ihr Milchproduktionswachstum drosseln könnten, weil die Nachfrage nach Milchprodukten auf dem Inlandsmarkt zurückgehen und die Einkaufspreise sinken. Dies könnte die Landwirte dazu zwingen, ihre Strategien zu überdenken und sich auf eine effizientere Nutzung der Ressourcen sowie die Erschließung neuer Märkte zu konzentrieren.
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