Im Jahr 2025 wird die Hotelinfrastruktur der Ukraine erheblich modernisiert – es wird erwartet, dass mindestens 1.400 neue Hotelzimmer in Betrieb genommen werden. Der Großteil des neuen Fonds wird in den westlichen, relativ sicheren Regionen des Landes angesiedelt sein, wo eine aktive Entwicklung von Touristen- und Investitionsimmobilien im Gange ist. Der deutlichste Zuwachs ist in der Region Iwano-Frankiwsk geplant – rund 600 Zimmer – sowie in Odessa – weitere 300.

Laut EY Ukraine werden im Jahr 2025 vier neue Hotels in der Region Bukovel und zwei weitere in Lviv eröffnet. In Kiew, Winnyzja und Odessa soll jeweils ein Hotel in Betrieb gehen. Diese Projektgeographie zeigt einen klaren Fokus der Entwickler auf Touristengebiete, die bei Ukrainern und ausländischen Gästen gefragt sind, während sie gleichzeitig nur minimale Risiken für Investoren bergen.

Experten weisen darauf hin, dass in der Ukraine in den letzten Jahren ein gestiegenes Interesse am Bau einkommensschaffender Immobilien zu verzeichnen ist – Aparthotels, Hotelkomplexe und Ferienhaussiedlungen zum Verkauf. Rostyslav Khoma, Leiter der Immobilienberatung bei EY Ukraine, erklärt dies mit mehreren Faktoren: dem stabilen Wachstum der Hotelbetriebsleistung in der Karpatenregion in den Jahren 2021–2024 sowie der relativen Sicherheit von Investitionen in diesen Gebieten.

Laut Khoma können Bauträger durch den Verkauf von Zimmern in solchen Einrichtungen ihre Investitionen deutlich schneller zurückerhalten und im Vergleich zu herkömmlichen Hotelmodellen eine höhere Rentabilität erzielen. Deshalb sind die Karpaten zu einer Art Magnet für neue Investitionen geworden. Experten gehen davon aus, dass sich dieser Trend in den kommenden Jahren fortsetzen wird.

Eines der größten Projekte ist das GORO Mountain Resort, dessen Umsetzung 2024 im Gebiet der Dörfer Wolosjanka und Werchnja Rozhanka in der Region Lwiw begann. Das Projekt sieht den Aufbau einer Ski- und Freizeitinfrastruktur sowie den Bau von 25 Hotels mit 5.150 Zimmern in den nächsten 15 Jahren vor. Dies wird einen echten Durchbruch für die Entwicklung des Tourismussektors in der Region darstellen.

Parallel dazu erfährt der Primärmarkt in Bukovel laut Alexander Lakhtionov, CEO der Ritm Group, eine rasante Entwicklung. Seit 2022 hat sich die Zahl der Bauprojekte im Resort verzehnfacht. Konnte man vor der groß angelegten Invasion die Investitionsprojekte an einer Hand abzählen, so sind heute bereits etwa 60 Aparthotels und Ferienhaussiedlungen im Bau und die meisten davon befinden sich in der aktiven Bauphase.

Somit weist die Ukraine trotz des Krieges ein zuversichtliches Wachstum im Hotelimmobiliensektor auf, insbesondere in den Karpaten. Sichere Regionen ziehen nicht nur Touristen an, sondern schaffen auch neue Möglichkeiten für Investoren und verändern die Architektur des Hoteldienstleistungsmarktes in der Nachkriegszeit.