Die Karottenpreise steigen in der Ukraine weiter und diese Woche ist die Dynamik besonders deutlich. Der Grund dafür war eine Kombination aus steigender Nachfrage seitens der Groß- und Einzelhandelskäufer und einem schwindenden Angebot auf dem Inlandsmarkt. Dies berichteten Analysten des Agrarprojekts EastFruit.

Die örtlichen Bauern nutzten die Situation aus und erhöhten die Preise für bereits vorrätige Karotten. Heute liegt der Preis für Wurzelgemüse auf dem Markt je nach Qualität und Größe der Partien zwischen 30 und 40 Griwna pro Kilogramm (entsprechend 0,73 bis 0,97 US-Dollar/kg). Dies bedeutet, dass der Durchschnittspreis innerhalb einer Woche um 21 % gestiegen ist.

Besonders auffällig ist der Vergleich mit den Preisen des letzten Jahres – derzeit kosten Karotten in der Ukraine durchschnittlich 4,5-mal mehr als im gleichen Zeitraum des Jahres 2024. Ein solcher Preisanstieg deutet auf systemische Probleme bei der Lagerbildung von Qualitätsprodukten hin, die vor dem Hintergrund der Saison besonders deutlich wurden.

Experten erklären, dass der Kostenanstieg eine Folge der saisonalen Abnahme der Karottenrückstände in den Lagern sei. Mittlerweile sind die Vorräte der meisten Betriebe, insbesondere derer, die hochwertige Produkte lagerten, fast aufgebraucht. Diese Kategorie ist heute am gefragtesten, was die Preise in die Höhe treibt.

Marktteilnehmern zufolge haben Großhandelskäufer immer wieder Schwierigkeiten, qualitativ hochwertige Waren in ausreichender Menge zu finden. Eine steigende Nachfrage in Kombination mit Engpässen verschärft die Marktvolatilität nur noch weiter und dürfte die Preise kurzfristig noch weiter in die Höhe treiben.

Die Situation rund um Karotten ist ein Indikator für die allgemeine Dynamik auf dem Gemüsemarkt des Landes – Lagerengpässe, Wetterprobleme und reduzierte Anbauflächen zwingen die Landwirte, ihre Anbauplanung zu überdenken. Es wird erwartet, dass eine Preisstabilisierung erst mit Beginn der neuen Saison möglich sein wird, wenn frische Produkte auf den Markt kommen.