In Großbritannien sind Windparks zum ersten Mal in der Geschichte zur Hauptstromquelle geworden und haben Gas überholt. Nach Angaben des Nationalen Energiesystembetreibers betrug der Anteil der Windenergieerzeugung im Jahr 2024 29 % an der Gesamtstruktur der Stromerzeugung, während Gaskraftwerke 25 % lieferten.
Eine solche Umstellung ist Teil der Strategie des Landes für den Übergang zu sauberer Energie bis 2030. Die Regierung plant, die Kapazität der Windkraftanlagen mehr als zu verdreifachen, was den Großteil des Bedarfs des Landes auf Kosten einer billigen erneuerbaren Ressource decken wird. Es wird auch dazu beitragen, den CO2-Ausstoß zu reduzieren und die Stromkosten für die Öffentlichkeit zu senken.
Allerdings ist nicht alles so eindeutig. Aufgrund des unregelmäßigen Betriebs von Windkraftanlagen bleiben Gaskraftwerke als Ersatzenergiequelle notwendig. Ihre geringere Einsatzhäufigkeit zur Aufrechterhaltung der Stabilität des Stromnetzes führt zu einer Erhöhung der Betriebskosten. Prognosen zufolge werden die Kosten für den Unterhalt von Gaskraftwerken bis 2030 um ein Drittel steigen.
Das Vereinigte Königreich steht auch bei der Energieverteilung vor Herausforderungen. Aufgrund der unzureichenden Kapazität des Netzes in Regionen mit hoher Windenergieproduktion muss ein erheblicher Teil davon begrenzt werden. Die Regierung bereitet eine Reform des Energiemarktes vor, die bis 2025 Zonentarife einführen wird, die eine wirksamere Berücksichtigung des Gleichgewichts von Angebot und Nachfrage ermöglichen sollen.
Interessanterweise überstieg der Anteil des importierten Stroms im vergangenen Jahr den Anteil der Kernenergie und wurde zur drittgrößten Energiequelle des Landes. Gleichzeitig steigerte Großbritannien seine Importe aus Europa aufgrund der Schließung des letzten Gaskraftwerks, das für den Inlandsbedarf betrieben wurde.
Die Regierung verspricht, die Abhängigkeit von Energieimporten schrittweise zu verringern. Das Hauptaugenmerk liegt auf der Entwicklung eigener erneuerbarer Energiequellen wie Wind- und Solarkraftwerken, die die Kosten senken und Energieunabhängigkeit gewährleisten.
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