Der Vorstadtimmobilienmarkt in der Ukraine hat in den letzten Jahren erhebliche Veränderungen erfahren. Krieg und Angriffe auf kritische Infrastrukturen haben das Käuferverhalten erheblich beeinflusst, da Käufer sich aus Gründen der Autonomie und Sicherheit zunehmend für Privathäuser entscheiden.
Nach dem Beginn der groß angelegten Invasion im Februar 2022 erlebte der Grundstücksmarkt einen schweren Abschwung. Im Frühjahr desselben Jahres ging die Aktivität im vorstädtischen Immobiliensektor stark zurück, was zu einem Rückgang der Transaktionszahlen im Jahresverlauf um 53,4 % führte. Doch schon bald begann die Nachfrage nach Privatwohnungen zu steigen, wie die neuesten Untersuchungen der UTG-Analysten belegen.
Grund für diese Dynamik war nach Ansicht von Experten der massive Beschuss von Energieanlagen und Infrastruktur, der die Ukrainer dazu veranlasste, eigene autonome Lebensräume einzurichten. Häuser mit Generatoren, alternativen Heizsystemen, Satelliteninternet und Notunterkünften erfreuen sich zunehmender Beliebtheit.
Offizielle Statistiken bestätigen diese Trends. Nach Angaben des Staatlichen Statistikdienstes wurden im Jahr 2023 307.622 Grundstückskaufverträge abgeschlossen, das sind 76,3 % mehr als im Vorjahr. Dies deutet auf ein deutlich gestiegenes Interesse an privatem Wohnraum hin.
Im vergangenen Jahr ist diese Nachfrage weiter gestiegen. Im Jahr 2024 verzeichnete das Justizministerium einen Rekordwert von 393.217 Landveräußerungsvereinbarungen. Bei der Struktur dieser Transaktionen handelte es sich zu 69,6 % um Kauf- und Verkaufsverträge, zu 30,1 % um Schenkungen und zu 0,2 % um Tauschgeschäfte.
UTG-Experten betonen, dass der Trend des zunehmenden Interesses an privaten Immobilien während der COVID-19-Pandemie begann, als soziale Distanzierung von entscheidender Bedeutung wurde. Die Realitäten des Krieges verstärkten dieses Bedürfnis jedoch noch und veranlassten die Ukrainer, nach sichererem und autonomerem Wohnraum zu suchen.
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