Im ersten Quartal 2025 zeigte der Bankensektor der Ukraine weiterhin einen Trend zur Wiederherstellung der finanziellen Stabilität und Rentabilität. Nach Angaben der Nationalbank der Ukraine erreichte der Gesamtnettogewinn solventer Banken 40 Milliarden Griwna, was die Branche näher an die für die Vorkriegszeit typischen Indikatoren heranführt. Gleichzeitig trugen die staatlichen Banken mit 65,7 Prozent zum Gesamtgewinn bei.
Der Hauptfaktor für dieses Finanzergebnis war die aktive Kreditvergabe, die sich vor dem Hintergrund einer hohen Betriebseffizienz und eines niedrigen Rückstellungsniveaus entwickelte. Vor dem Hintergrund der Leitzinserhöhung durch die Nationalbank konnten die Banken vom Renditeanstieg der Einlagenzertifikate der Aufsichtsbehörde profitieren, was ihre Vermögenswerte weiter stärkte.
Trotz einer leichten Reduzierung der Zinsmargen auf 7,4 % aufgrund steigender Kosten für Verbindlichkeiten, insbesondere im Unternehmenssektor, stiegen die Nettozinserträge der Banken im Jahresvergleich um 13,7 %. Gleichzeitig blieben die Renditen auf Kredite und inländische Staatsanleihen stabil, was zur Vorhersehbarkeit der Einnahmen beitrug.
Eine weitere Wachstumsquelle für die Betriebserträge der Banken waren die Nettoprovisionserträge, die aufgrund der Ausweitung der Zahlungsdienste um 10,4 % zunahmen. Einen wesentlichen Beitrag zur Profitabilität der Banken leistete auch das positive Ergebnis aus der Neubewertung des Staatsanleihenportfolios.
Auch die betriebliche Effizienz der Finanzinstitute hat sich deutlich verbessert. Den meisten von ihnen gelang es, wichtige Kosten zu senken und so die Zahl der verlustbringenden Banken zu verringern. Nur elf von 60 solventen Instituten schlossen das Quartal mit operativen Verlusten ab. Dies deutet auf eine allgemeine Stabilisierung des Bankensystems hin.
Die erzielten Gewinne stärken die Kapitalbasis der Banken, was es ihnen ermöglicht, nicht nur die regulatorischen Anforderungen, einschließlich der Nachhaltigkeitsbewertung, zu erfüllen, sondern auch die Kreditvergabe an den Realsektor der Wirtschaft auszuweiten. Allerdings werden die Investitionspläne der Banken weiterhin durch die steuerliche Unsicherheit eingeschränkt. Wie die NBU anmerkt, zahlten die Banken im Jahr 2024 96 Milliarden UAH Gewinnsteuer zu einem erhöhten Satz von 50 %, so dass nach Steuern ein Nettogewinn von 91 Milliarden UAH verblieb. Im ersten Quartal 2025 wirken sich die Auswirkungen der hohen Besteuerung bereits auf den Rückgang der Eigenkapitalquote aus.
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