Ukrainische Verleger und Buchhändler appellierten an die Regierung, die notwendige Unterstützung für den Erhalt und die Entwicklung der nationalen Buchindustrie bereitzustellen. Der Verlag „Ranok“ betont, dass aufgrund der Verschiebung der Mietzuschüsse für Buchhandlungen bis zum Ende des Kriegsrechts viele Geschäfte von der Schließung bedroht seien.
Während der Besuchssitzung des parlamentarischen Ausschusses für humanitäre und Informationspolitik in Charkiw unter Beteiligung des Kulturministers Mykola Tochytskyi äußerten Vertreter der Buchbranche ihre Unzufriedenheit mit dem Zustand der staatlichen Unterstützung. Insbesondere der Chef des Ranok-Verlags, Viktor Kruglov, betonte, dass es in vielen regionalen Zentren der Ukraine keine Buchhandlungen gebe, während die Eröffnung neuer Buchhandlungen meist nur in Großstädten im Gespräch sei.
Ihor Zarudko, Direktor des Netzwerks „KnygoLand“, forderte den Staat auf, sich wieder mit der Frage der Subventionen zu befassen, und betonte, dass die Unterstützung von Buchhandlungen in Kleinstädten nicht nur ein geschäftlicher, sondern auch ein kultureller Investitionsschritt sei. Ihm zufolge wird die Unterstützung von Buchhandlungen den Ukrainern den Zugang zu Büchern in jeder Region ermöglichen und so die nationale Kultur unterstützen.
Der Ausschuss der Werchowna Rada erwähnte auch ein weiteres wichtiges Förderprogramm – „eBook“. Es sieht die Bereitstellung von 908 Griwna für junge Ukrainer, die das 18. Lebensjahr vollendet haben, für den Kauf von Büchern vor. Der Start dieser Initiative verzögerte sich jedoch, was bei Verlegern und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens Anlass zur Sorge gab. Wolodymyr Wjatrowitsch von der Fraktion „Europäische Solidarität“ wies darauf hin, dass die Verzögerung bei der Umsetzung des „eBook“-Programms ein ernstes Problem sei, insbesondere unter Kriegsbedingungen, wenn kulturelle Identität besondere Bedeutung erhalte.
Darüber hinaus wurde die Möglichkeit diskutiert, Buchprodukte in das „National Cashback“-Programm aufzunehmen, was den Bürgern die Möglichkeit geben würde, mit den angesammelten Mitteln weitere Bücher zu kaufen. Nach Ansicht der Teilnehmer des Treffens würde dies die Nachfrage nach ukrainischer Literatur ankurbeln und zur Entwicklung von Druckereien und Verlagen beitragen.
Die Teilnehmer des Treffens brachten auch die Frage der staatlichen Finanzierung des Ukrainischen Buchinstituts zur Sprache, dessen Budget im Projekt 2025 um 60 % gekürzt werden soll. Dies kann laut Branchenvertretern die Wirksamkeit vieler vom Institut geförderter Kulturprogramme beeinträchtigen. Darüber hinaus wurden die Probleme der Bibliotheken diskutiert, da derzeit nur die Hälfte der Gebietskörperschaften Mittel für die Auffüllung der Bibliotheksbestände bereitstellt, was auch eine Überarbeitung der Haushaltspolitik erfordert.
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