Im Jahr 2024 zahlte der Öl- und Gasriese Shell 5,34 Milliarden Dollar an Steuern und Gebühren an die nigerianische Regierung – mehr als jedes andere Land, in dem das Unternehmen tätig ist. Dieser Betrag stellt einen Rekord unter den über 70 Ländern dar, in denen das Unternehmen tätig ist, und übertrifft vergleichbare Zahlen der Vorjahre.
Zum Jahresende betrug der bereinigte Gewinn von Shell 23,7 Milliarden US-Dollar, ein Rückgang von 17 % gegenüber 2023. Trotz sinkender Rentabilität sind die Steuerzahlungen an Nigeria gestiegen. Dies geschieht, während sich das Unternehmen auf den Ausstieg aus der Onshore-Ölproduktion des Landes vorbereitet, nachdem es jahrzehntelang umstrittene Aktivitäten durchgeführt hatte und gleichzeitig Vorwürfe weitverbreiteter Umweltverschmutzung laut wurden.
Neben Nigeria gingen die höchsten Steuerzahlungen im Jahr 2024 an Oman, Brasilien und Norwegen – insgesamt rund 11,7 Milliarden US-Dollar. Diese Länder bleiben für Shell wichtige Drehkreuze, doch im Zuge der Strategieänderungen des Unternehmens verschieben sich die Prioritäten in seinem globalen Portfolio allmählich.
Ein wichtiger strategischer Schritt war die Entscheidung von Shell, die Onshore-Produktion im Nigerdelta vollständig einzustellen. Diese Region galt als eine der profitabelsten, gleichzeitig aber auch als die aus ökologischer Sicht giftigste. Offiziell begründete das Unternehmen den Ausstieg mit dem Wunsch, Vermögenswerte zu optimieren und bis 2050 schrittweise zu einem CO2-neutralen Unternehmen überzugehen.
In Großbritannien zahlte die Regierung Shell unterdessen eine Entschädigung von rund 32 Millionen Dollar für die Einstellung der Arbeiten am Brent-Feld und die Stilllegung anderer Anlagen in der Nordsee. Dies ist weniger als die Entschädigung von 43 Millionen Dollar, die das Unternehmen im Jahr 2023 für dieselben Grundstücke erhielt, was auf einen allgemeinen Rückgang der Investitionstätigkeit im Bergbausektor der Region hindeutet.
Insgesamt zahlte Shell im Jahr 2024 28,1 Milliarden US-Dollar an Steuern an Regierungen auf der ganzen Welt, ein Rückgang von 5 % im Vergleich zum Vorjahr. Dieser Rückgang spiegelt nicht nur einen Rückgang der Gewinne wider, sondern auch eine schrittweise Reduzierung der aktiven Bergbauaktivitäten im Rahmen einer globalen Transformationsstrategie.
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