Im Juni 2023 war eine erzwungene Erhöhung der Stromtarife für Haushalte um 69,7% (auf UAH 2,64/kWh) der Hauptfaktor für einen Anstieg der Verbraucherpreise um 0,8% im Laufe des Monats. Trotzdem ging die jährliche Inflationsrate im Juni auf 12,8 % zurück, gegenüber 15,3 % im Vormonat. Dies geht aus einem Bericht des Wirtschaftsministeriums der Ukraine hervor.

Nach Angaben des Wirtschaftsministeriums wird erwartet, dass sich der Trend des allmählichen Rückgangs der jährlichen Inflationsrate fortsetzen wird, was trotz einiger monatlicher Schwankungen zu einer Senkung der Produktkosten führen wird.

Die Saisonalität des Sommers macht sich bereits auf dem Markt bemerkbar und trägt zu deflationären Tendenzen bei, insbesondere auf dem Markt für Milch und Molkereiprodukte, wo die Preise um 0,5 % sanken, und auf dem Markt für Obst und Gemüse, wo die Preise um 2,2 % zurückgingen.

Erweiterte Exportmöglichkeiten ermöglichten einen Anstieg der Geflügelbestände, was im Juni zu einer Abwertung der Eierpreise um 4,1 % führte.

Vorübergehende Beschränkungen für ukrainische Agrarimporte trugen zur Abwertung von verarbeitetem Getreide und Sonnenblumenöl bei. Die Preise für diese Produkte fielen um 3,4 % bzw. 2,4 %.

Das Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage auf dem Markt für Fleisch und Fleischerzeugnisse führte zu höheren Preisen. So stiegen die Preise für frisches, gekühltes und gefrorenes Schweinefleisch um 3,8 % und die Preise für Rindfleisch um 2,3 %.

Gleichzeitig wurde ein erheblicher Preisanstieg in den Bereichen lokale Telefondienste - 13,8 % und Eisenbahnverkehr - 3,1 % beobachtet.

Nach Angaben des Wirtschaftsministeriums stiegen die Preise in der Ukraine in der ersten Hälfte des Jahres 2023 um 4,6 %. Dies deutet darauf hin, dass die ukrainische Wirtschaft trotz vorübergehender Schwierigkeiten, wie der Besetzung eines Teils des Territoriums und wirtschaftlicher Herausforderungen, weiterhin Widerstandsfähigkeit und Leistungsfähigkeit beweist.