Raytheon Technologies, ein bekannter Hersteller von tragbaren Stinger-Panzerabwehrraketen (MANPADS), hat eine ungewöhnliche Entscheidung getroffen und Ingenieure im Ruhestand eingeladen, seine Mitarbeiter in der Produktion dieser Raketen zu schulen. Dies berichtet Defense One unter Berufung auf Raytheon-Präsident Wes Kramer.

Das Unternehmen holt Ingenieure im Ruhestand, die über 70 Jahre alt sind, um ihre Erfahrung und ihr Wissen an die jüngere Generation von Mitarbeitern weiterzugeben. Mit diesem Schritt reagiert das Unternehmen auf den Mangel an Fachwissen und Kompetenz, der es ihm unmöglich macht, die Produktion wieder effektiv aufzunehmen.

Die USA haben der Ukraine fast zweitausend Stinger-Raketen zur Verfügung gestellt, die jedoch alle aus US-Militärbeständen stammten. Dadurch ist die Lieferung der erforderlichen Anzahl von Raketen in der Zukunft gefährdet, weshalb Raytheon Technologies seine Bemühungen auf die Steigerung der Produktion konzentriert.

Die Wiederaufnahme der Produktion von Stinger-Raketen ist mit einigen Herausforderungen verbunden. Die in diesen Raketen verwendete Elektronik ist bereits veraltet, so dass das Unternehmen die Leiterplatten und einzelnen Komponenten neu gestaltet, um modernere Technologien zu verwenden.

Der Einsatz von 3D-Druck und Automatisierung zur Beschleunigung der Produktion von Stinger-Raketen ist jedoch nicht möglich. Dies würde nicht nur eine Neugestaltung des Waffendesigns erfordern, sondern auch einen komplexen Zertifizierungsprozess, der viel Zeit und Mühe kosten würde.

Raytheon Technologies ist der Ansicht, dass die Einbeziehung von Ingenieuren im Ruhestand dazu beitragen wird, den Mangel an Fachwissen zu beheben und sicherzustellen, dass das erforderliche Wissen an die jüngere Generation weitergegeben wird. Dies ist ein wichtiger Schritt für das Unternehmen, der es ihm ermöglicht, die Produktion von Stinger-Raketen, die ein wichtiger Bestandteil des ukrainischen Verteidigungssystems sind, aufrechtzuerhalten und auszubauen.