Die europäischen Gasspeicher sind bereits zu 90 % gefüllt, also zwei Monate früher als geplant. Damit ist sichergestellt, dass die Speicher für 90 Tage der Wintersaison voll belegt sind.
Nach Angaben der Branchengruppe Gas Infrastructure Europe lag der Belegungsgrad der Gasspeicher am 16. August bei 90,1 %, dem höchsten Wert in der Geschichte der Gasinfrastruktur. Damit wurde auch das Ziel der EU, die Speicher bis zum 1. November zu 90 % zu füllen, übertroffen.
Dennoch ist festzustellen, dass die Gasreserven nicht so ausgelegt sind, dass sie den Bedarf der EU im Winter vollständig decken können. Verschiedene Faktoren können dazu beitragen, wie etwa mögliche Streiks in Australien, die den globalen LNG-Markt zu verkleinern drohen. Europa sieht sich auch weiterhin mit Einschränkungen bei den Gaslieferungen aus Russland konfrontiert, und die jüngsten Stromausfälle in Norwegen haben zu höheren Preisen geführt.
In Anbetracht dieser Entwicklungen sind die Gaspreise die dritte Woche in Folge gestiegen, was sich in steigenden Kosten niederschlägt. Dies zeigt sich in einem Anstieg der Futures am TTF-Hub in den Niederlanden um 4,3 % auf 38,41 Euro pro MWh bzw. etwa 440 $ pro tausend Kubikmeter.
Die Wintergassaison dauert in der Region von Oktober bis März. Wenn die unterirdischen Speicher voll gefüllt sind, kann die EU etwa 90 Tage der durchschnittlichen Winternachfrage decken. Die Witterungsbedingungen spielen dabei eine wichtige Rolle, da niedrige Temperaturen zu einer schnellen Freisetzung von Gas aus den Speichern führen können.
Die Gasreserven variieren von Land zu Land. So haben Länder wie Deutschland, die Niederlande und Spanien das EU-Ziel bereits übertroffen. Frankreich hingegen bleibt mit Reserven von rund 84 % unter dem Ziel. Dies ist auf eine Reihe nationaler Streiks zurückzuführen, die zu Beginn dieses Jahres die Energieversorgung unterbrochen haben.
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